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Per Fernüberwachung lassen sich Heizungsanlagen effizienter betreiben.
Alle reden vom Heizungstausch, neuen Technologien und der Notwendigkeit, den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß im Gebäudesektor zu senken. Große Aufgaben, die sich nicht ohne Weiteres lösen lassen. Indessen arbeitet auch die Industrie mit Hochdruck an der Entwicklung innovativer Lösungen, die zumindest dazu beitragen, angestrebten Zielen etwas näherzurücken. Bei den Messdienstleistern ista und KALO setzt man dabei auf die Fernüberwachung von Heizungsanlagen und intelligente Steuerung zur Steigerung ihrer Effizienz. Was hat es damit auf sich?
„Viele bestehende Heizungsanlagen heizen gemäß ihrer Voreinstellungen. Sie produzieren den maximal zu erwartenden Wärmebedarf – selbst wenn tatsächlich weniger gebraucht wird,“ erklärt Christoph Klinck, Tribe Lead Commercial & Industrial bei ista, die Ausgangslage. Im Ergebnis verbrauchen sie so oft unnötig Energie, was nicht nur Kosten, sondern auch Emissionen verursacht. Das auf diese Weise brach liegende Einsparpotenzial will ista mit smarter Heizungssteuerung heben. Sie sammelt Daten über Heizgewohnheiten und Wetterbedingungen und ermittelt mithilfe intelligenter Algorithmen den tatsächlichen Wärmebedarf. Darauf basierend reguliert die Heizungssteuerung automatisch und vorausschauend die zu produzierende Wärmemenge, die dem tatsächlichen Bedarf möglichst nahekommt. In Spanien und Großbritannien wurde dieser Service bereits eingeführt und geht in diesem Jahr sukzessive auch in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz an den Start. In Spanien bietet ista den Service schon seit 2021 an – mit durchweg positiven Erfahrungen: In dort 60 ausgestatteten Gebäuden konnten unabhängig vom eingesetzten Heizkessel signifikante Einsparungen erreicht werden – in der Spitze sogar 35 Prozent.
Der ista-Energieeinsparservice trägt den Namen Sophia und besteht aus einem auf den ersten Blick kleinen, unscheinbaren Kasten, der es aber in sich hat: Im Feldversuch in einem ista-Lagergebäude in Gladbeck hat die smarte Heizungssteuerung die Erwartungen bei Weitem übertroffen und den Heizenergiebedarf um 47 Prozent reduziert. Das beeindruckende Ergebnis wurde ohne jeglichen Qualitätsverlust der Heizungsanlage erzielt.
Installiert ist Sophia in wenigen Stunden, was bei allen gängigen Heizungsarten möglich ist. „Auch wenn die Einsparpotenziale im Einzelfall sicherlich abweichen,“ so Klinck, „liegen die jährlichen Kosten des Services unter den zu erwartenden Einsparungen.“ Die bestehende Heizinfrastruktur in Bestandsgebäuden lässt sich so mit wenig aufwendigen Eingriffen spür- und zählbar optimieren – auch bei älteren Anlagen und zur Überbrückung bis zu einer umfangreicheren Gebäudesanierung.
Intelligentes Monitoring
Überzeugt davon, dass intelligentes Monitoring von Heizanlagen ein wichtiger Baustein für die Steigerung der Energieeffizienz von Wohnimmobilien und damit für die Reduktion der CO2-Emissionen im Gebäudesektor ist, ist auch Dr. Bardia
Rostami, Leiter Business Development KALORIMETA GmbH: „Gerade geringinvestive Maßnahmen für den Gebäudebestand, zu denen Fernüberwachung und Verbrauchsoptimierung von Heizanlagen ebenso zählen wie der Einsatz smarter Thermostate am Heizkörper, bieten die Möglichkeit, zeitnah und unabhängig von der Verfügbarkeit von Handwerkerleistungen und Materialien sowie der Preisentwicklung im Sinne der Klimaziele tätig zu werden.“
Als Teil der noventic group entwickelt KALO aktuell ein entsprechendes Lösungsangebot, das nicht nur die Fernüberwachung, sondern auch die intelligente Steuerung von Heizanlagen umfasst. Im Zusammenspiel mit dem Einsatz smarter Thermostate und unter Hinzuziehung von Wetterdaten lassen sich kontinuierlich individuelle Verbrauchsprognosen für jede Heizanlage erstellen. Rostami zufolge, können Heizanlagen im Abgleich mit dem tatsächlichen Bedarf im Ergebnis effizienter gesteuert werden – und zwar automatisiert. „So erreichen wir durch die Verknüpfung von digitaler Datenerfassung und intelligenter Datennutzung einen echten Effizienzmehrwert.“
Die Kunden erhalten zudem künftig via Online-Portal detaillierte Informationen über den Status ihrer Heizanlage, was sie auch in die Lage versetzt, frühzeitig auf Störungen zu reagieren oder diesen sogar vorzubeugen.
Allein durch den Einsatz smarter Heizkörperthermostate konnte KALO bereits eine durchschnittliche Einsparung von 15,5 Prozent Heizenergie in Wohngebäuden erzielen – wissenschaftlich bestätigt durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Effekte durch die Steuerung der Heizanlage kämen dann noch hinzu. Die smarten Thermostate sind darüber hinaus Basis für den hydraulischen Abgleich als weiteren Effizienzhebel. Die Zertifizierung des entsprechenden Verfahrens zur Heizperiode 2023/24 läuft derzeit.
Redaktion