21.07.2023 Ausgabe: 5/23

Hauptsache dicht!

Die Wissenschaft bestätigt: Ein professionelles Upgrade älterer Fenster kann die Heizkosten deutlich senken.

Eigentümer von Immobilien sollen deren Ener­gieeffizienz verbessern, damit die europäischen Klimaziele erreicht werden. Doch welche Sanie­rungsmaßnahmen sind wirkungsvoll, bezahlbar und zugleich nachhaltig? Viele Fenster jedenfalls sind deutlich leistungsfähiger, als man glaubt. Um den Wär­mebedarf eines Gebäudes zu mindern, kommt man oft schon mit neuen Dichtungen und Beschlägen einen gro­ßen Schritt voran. Davon ist auch Professor Dr. Andreas Beck vom Zentrum für akustische und thermische Bau­physik der Hochschule für Technik Stuttgart überzeugt.

Die „Wärmewende“ und die dafür notwendigen Sanierun­gen im Gebäudebestand stehen in der öffentlichen Dis­kussion. Immer geht es dabei auch um die finanziellen und sozialen Konsequenzen für Mieter. Doch nicht alles, was den Energieverbrauch senkt, muss teuer sein. Profes­sor Dr. Beck bestätigt, dass schon relativ günstige Maß­nahmen, die für Hauseigentümer sofort voll absetzbar sind, den Energieverbrauch messbar senken.

Geringer Aufwand, große Wirkung

Seine Auswertungen stützen die Beobachtungen vieler Praktiker, dass durch die Erneuerung von Dichtprofil und Beschlag an älteren Fenstern die Heizkosten bereits deut­lich sinken. Prüfungen, die mit einem Holzfenster, Baujahr 1990, durchgeführt wurden, deuten in dieselbe Richtung: Es wies einen altersgemäßen Verschleiß auf und erreichte auf dem Prüfstand nur mehr die schlechteste Dichtig-keitsklasse 1 gemäß DIN EN 12207. Nach der Erneuerung von Dichtprofil und Beschlag sank die Luftdurchlässigkeit des Fensters um den Faktor 15. Das 30 Jahre alte Fenster erreichte nun die Dichtigkeitsklasse 3 bei hoher bzw. die beste Klasse 4 bei normaler Windlast. Das bedeutet: Das Fenster war nach dem Upgrade so dicht wie ein fabrikneues Fenster, das gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Neu­bauten mit mehr als drei Vollgeschossen vorgeschrieben ist. Die Differenz der Wärme- und Energieverluste zwischen einem Fenster der Dichtigkeitsklasse 1 und einem der Klasse 4 liegt je nach Alter des Fensters bei leicht 60 Prozent. Das Upgrade des geprüften Holzfensters in den Standard - maßen 1 00 x 150 cm würde mit einer Ersparnis von rund 30 Kubikmeter Gas und mehr als 40 Euro Heizkosten pro Jahr belohnt. Empfehlenswert ist aber natürlich ein Upgrade sämtlicher Fenster einer Wohneinheit, denn das kann die Heizkosten um bis zu 15 Prozent senken.

Ohne Wartung drohen Energieverluste

Gut zu wissen: Jedes Fenster büßt im Laufe weniger Jahre viel von seinen anfangs vielleicht enorm positiven Einflüssen auf den Energiebedarf eines Gebäudes ein, wenn es nicht gewartet wird. Trockene, ausgehärtete Fensterdichtungen verlieren ihre Fähigkeit, sich dem Spalt, den sie abdichten sollen, immer wieder flexibel anzupassen und ihn komplett auszufüllen. Auch Beschläge nutzen sich ab. Irgendwann ziehen die über Jahre abgeschliffenen Zapfen und Schließ­stücke den Flügel nicht mehr fest genug gegen die Dich­tung. Wärmeverluste und Zugluft sind konsequente Folgen, wenn Beschlag, Dichtung und Funktion eines Fensters nicht überwacht werden. Bei Fenstern, die gerade einmal 20 Jahre alt sind, verbessert der Austausch von Beschlag und Dichtung die Energieeffizienz um bis zu 60 Prozent. Der Einbau komplett neuer Fenster erbrächte eine Verbesserung um bis zu 77 Prozent – eine erstaunlich geringe Differenz. 

Bundesweit im Einsatz

Unterstützung bei der regelmäßigen Fensterwartung bietet Hausverwaltungen die Roto Frank Professional Service GmbH mit ihren „Service Friends“: Qualifizierte, festangestellte Mitarbeiter führen die Wartungen an Fenstern und Türen markenunabhängig durch. Schon heute nehmen sie viele Upgrades an Bauelementen vor – mit durchweg positivem Feedback von Wohnungseigentümern und Mietern zum Komfortgewinn durch wieder dichte Fenster.

Etwa zwei Drittel geringere Kosten

Finanziell ist das nicht uninteressant: Der Tausch von Dich­tung und Beschlag für den Werterhalt eines älteren Fensters verursacht nur etwa ein Drittel der Kosten, mit denen sein Ersatz zu Buche schlagen würde. Das somit auch wirtschaft­lich sinnvolle Fenster-Upgrade ist zudem mit nur geringer Beeinträchtigung für Wohnungsnutzer verbunden: ohne Schmutz und in kurzer Zeit gemacht. Selbst wenn neben Dichtung und Beschlag auch das Fensterglas getauscht wird, sind die Arbeiten an einem einzigen Tag und ohne Schäden an der Fensterlaibung zu erledigen.

Option auf mehr Komfort und Sicherheit

Vor allem Fenster aus den 1980er und 1990er Jahren gewinnen energetisch durch das Upgrade, denn sie ver­fügen in der Regel bereits über thermisch getrennte Profile und Zweifachverglasungen. Eigentümer großer Büroimmobilien, Krankenhäuser oder Hotels entschei­den sich daher häufig für diese Maßnahme und schieben damit den Austausch der Fenster um viele Jahre hinaus.

Auch eine Anpassung älterer Fenster an funktional höhere Ansprüche kann im Rahmen des Upgrades erreicht werden. Mit der Erneuerung des Beschlag ist es z. B. möglich, den mechanischen Einbruchschutz am Fenster deutlich zu ver­bessern. Die „Service Friends“ bieten für jedes Fenstersystem und jedes Rahmenmaterial passende Sicherheitsbeschläge an, die vollständig im Fensterfalz verschwinden und die Optik nicht beeinflussen. Sie erarbeiten mit namhaften Herstellern individuelle Beschlaglösungen, mit denen ältere Fenster wieder sicher und bedienfreundlich werden. Fens­terprüfung und Beschlagplanung sowie die Abstimmung mit den Herstellern koordiniert ein „Service Friend“ aus der Region des Auftraggebers.

Faden, Dr. Christian

Geschäftsführer der Roto Professional Service GmbH. Das Dienstleistungsunternehmen ist bundesweit unter der Marke „Service Friends“ u. a. in der Fenster-, Dachfenster und Türenwartung tätig.
www.roto-professional-service.de