08.12.2023 Ausgabe: vdivDIGITAL 2023/2

Die cyberphysische Sicherheit erhöhen

Einbruch- und Datenschutz sprechen für den Einsatz digitaler Schließsysteme in der Wohnungswirtschaft.

Dass die digitale Transformation in der Wohnungs­wirtschaft – trotz multipler Herausforderungen – Fahrt aufnimmt, zeigt auch eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Wurden digitale Technologien bislang hauptsächlich als Kostenfaktoren betrachtet, treten nun immer stärker die damit einhergehenden Optimierungspotenziale wie Ener­gie- und Kostenersparnis in den Vordergrund. Auch Nut­zerkomfort und Sicherheit rücken in den Fokus.

Individuell programmierbare Schließberechtigungen

In der Schließ- und Sicherheitsbranche hat die Digitali­sierung längst Einzug gehalten – mit der Transformation hin zu elektronischen und rein digitalen Schließsystemen. Schließanlagen und Zutrittskontrollsysteme, die entweder Chipkarten oder mechatronische Schlüssel nutzen, auf denen sich individuelle Schließberechtigungen program­mieren lassen, sind gegenüber mechanischen Lösungen klar im Vorteil. So muss sich niemand mehr um verlorene Schlüssel sorgen, da diese ganz einfach per Mausklick gesperrt werden können, und auch das Hantieren mit großen Schlüsselbunden gehört der Vergangenheit an.

Die Verwaltung der Schließmedien erfolgt über eine Web-Browser-Oberfläche, die sich sogar aus der Ferne steuern lässt. Bevor in einem Mietobjekt Wartungs- und Repara­turarbeiten durchgeführt werden, lassen sich Schließbe­rechtigungen so schon im Voraus anpassen. Dienstleister erhalten für einen begrenzten Zeitraum Zugang zu Tech­nikräumen über einen Bluetooth-fähigen Connect-Schlüs-sel. Das mindert nicht nur das Missbrauchsrisiko durch im Umlauf befindliche Schlüssel, sondern trägt auch dazu bei, unnötige Arbeits- und Anfahrtskosten zu deckeln.

IT-Sicherheit und Datenschutz

Wie der aktuelle aktuelle Bericht zur drahtlosen Zutrittskon­trolle 2023* von IFSEC Insider und Assa Abloy zeigt, müs­sen digitale Zutrittskontrollsysteme Nutzern nicht nur mehr Komfort und Effizienz bieten, sondern auch umfassende Cyber-Resilienz. Bei Assa Abloy beispielsweise setzt der ganz­heitliche Sicherheitsansatz daher neben der mechanischen Sicherheit bereits in der Entwicklung auch einen besonderen Schwerpunkt auf IT-Sicherheit und Datenschutz. Das gemäß DIN EN ISO 27001:2017 zertifizierte Security Management System (ISMS) für den Geltungsbereich „Entwicklung und Vertrieb sowie Betrieb und Pflege von Produkten und Ser­vicedienstleistung für mechanische und elektromechani­sche Schließanlagen” gewährleistet durch kontinuierliches Schwachstellen-Management und externe Penetrationstests hohe Manipulationssicherheit der elektronischen Schließ­anlagen und einen der Datenschutzgrundverordnung ent­sprechenden Betrieb. Entgegen hartnäckigen Vorbehalten bringt die Verwaltung des Zutritts in der Cloud über den Web-Manager sogar mehr Systemsicherheit, die selbst den strengen Anforderungen kritischer Infrastrukturen (KRITIS) genügt. Erreicht wird dies unter anderem durch automati­sierte Software-Updates, integrierte Systeme zur Erkennung und Prävention gegen Angriffe von außen sowie eine 128 Bit SSL-Verschlüsselung der Internet-Verbindung.

Scholten, Axel

Buisnes Development Manager 

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH