Den Blick über den Tellerrand wagen

In den Erfa-Gruppen des VDIV Deutschland setzt transparenter Erfahrungsaustausch Impulse für den Fortschritt der Immobilienbranche.

Themen wie Digitalisierung oder Prozessoptimierung stehen derzeit stärker denn je im Fokus der Wirtschaft – auch die Immobilienbranche professionalisiert sich stetig. Wer in Zukunft erfolgreich sein will, muss Innovationen mit offenen Armen begegnen, neue, vielleicht ungewisse Wege beschreiten und möglicherweise auch etwas ganz Neues wagen.

Der Austausch mit anderen Unternehmen der eigenen Branche, die nicht als direkte Wettbewerber gelten, kann für die Erarbeitung von nachhaltigen und zukunftsfähi- gen Lösungsstrategien wertvolle Impulse setzen. Denn auf dem Erfahrungsschatz anderer lässt sich aufbauen. Daher hat der VDIV Deutschland mit den Erfa-Gruppen eine Plattform geschaffen, um Immobilienverwaltungen deutschlandweit über die Landesverbände hinaus zusammenzubringen, den Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und daraus Modelle für die Zukunft entstehen zu lassen – ein exklusiver Rahmen, um mittel- und langfristig Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Gemeinschaftlich Lösungen erarbeiten

Dass VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler mit der Entwicklung dieses Formats den Nagel auf den Kopf getroffen hat, zeigte bereits die Auftaktveranstaltung 2017: Rund 70 Immobilienverwalterinnen und -verwalter diskutierten offen und konstruktiv über die Zukunft der Branche und ihre eigene unternehmerische Entwicklung. Heute sind es fast 100, die in der Dialog-Plattform organisiert sind. Gruppen aus je zehn bis 15 Vertretern von Unternehmen erörtern in mindestens zwei bis drei Veranstaltungen jährlich strate- gische und operative Herausforderungen. Die Teilnehmer bringen sich aktiv ein und erarbeiten gemeinschaftlich Lösungen, die für alle teilnehmenden Unternehmen relevant sind. Die einzelnen Erfa-Gruppen bildet der VDIV Deutschland auf Basis diverser Parameter. Entscheidend sind dabei beispielsweise geografische Faktoren oder die Größe des Unternehmens – denn oftmals stehen gleichgroße Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen, etwa wenn es darum geht, eingefahrene Aktionsmuster zu hinterfragen. Kleine Unternehmen bringen sich mit ihren Ideen ein und können so Impulse setzen – eine Mischung, von der alle Beteiligten profitieren.

Vertrauen und Transparenz als Grundpfeiler der Interaktion

Wesentlich für die konstruktive Zusammenarbeit in den Erfa-Gruppen ist das gegenseitige Vertrauen der Mitglieder aus verschiedenen Unternehmen. Dass sie sicher sein können, nicht in direktem Wettbewerb zu stehen und vertrauliche Informationen nicht an die Öffentlichkeit gelangen, gehört zum Erfolgsgeheimnis der Erfa-Gruppen. Voraussetzung für die Aufnahme ist daher neben der Mitgliedschaft in einem VDIV-Landesverband die Unterzeichnung eines Verhaltenskodexes für die auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit in den Gruppen.

Themen, die die Branche bewegen

Moderne Vergütungsmodelle, die Umsetzung neuer gesetzlicher Anforderungen oder auch die Implementierung technischer Must-haves im Rahmen der eigenen digitalen Möglichkeiten zählen derzeit zu den vorrangigen Themen für die Immobilienverwaltung. Wie können Fördermöglichkeiten optimal genutzt werden, um das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln? Wie passen
Datenschutz und Digitalisierung zusammen? Diese und weitere Fragestellungen werden in den Erfa-Gruppen von allen Seiten beleuchtet, immer mit dem Ziel, den Blick über den Tellerrand zu wagen, einen größtmöglichen allseitigen Lerneffekt zu erzielen und natürlich eine Lösung für die Zukunft zu finden.

Den eigenen Horizont erweitern

Vornehmliches Ziel der Erfa-Gruppen ist es, Unternehmen zusammenzubringen, die sonst in der Regel auf sich allein gestellt sind, wenn es um die Entwicklung von Lösungs- wegen geht. Die überregionale Zusammenarbeit ermöglicht es ihnen, gemeinsam etwas zu erreichen, sich über die Unternehmensgrenzen hinweg auszutauschen. So entstehen wertvolle Kooperationen zwischen einzelnen Teilnehmern mit vielfältigen Vorteilen für alle Seiten, etwa bei der Op- timierung oder Neuentwicklung von Geschäftsfeldern.