12.04.2024 Ausgabe: vdivDIGITAL 2024/1

Wie können Immobilienverwaltungen Social Media zur Markenbildung nutzen?

Ein Überblick.

Aus der Unternehmenskommunikation ist Social Media nicht mehr weg zu denken – das gilt sowohl für große als auch mittelständische Unter­nehmen. Die Nutzung einschlägiger Plattformen kann ein entscheidendes Instrument für Immobilienverwaltungen sein, um die Markenbildung zu stärken und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenom­men zu werden. Hier sind einige Ansätze, wie das gelingen kann.

Ziele festlegen

Bevor Zeit und Ressour­cen in eine oder mehrere Social Media-Präsenzen gesteckt werden, sollten die Ziele klar definiert werden. Danach kann eruiert werden, welcher Kanal oder welche Kanäle dafür am besten geeignet sind. Auch die Ver­antwortung im Team für die Kanäle sollte vorab festgelegt werden. Das Etablieren der Unternehmensmarke in den sozi­alen Medien bindet zwangsläufig Kapazitäten und hat den größten Effekt, wenn diese zielgerichtet eingesetzt werden.

Festlegung der Markenidentität

Für was steht das Unternehmen? Welche Werte wollen wir transportieren? Was hebt uns von Mitbewerbern ab? Diese Fragen sind entscheidend bei der Festlegung der Marken­identität, die auch schriftlich festgehalten werden sollte.

  • Beispiel

Wenn sich Ihr Unternehmen besonders auf die effi­ziente digitale Verwaltung von Mietwohnungen spe­zialisiert hat, sollte genau das herausgehoben werden. Finden Sie heraus, was Ihr Unternehmen besonders (gut) macht und sprechen Sie darüber. Das hebt Sie von der Masse ab.

Zielgruppenanalyse

Nach der Festlegung der Markenidentität sollte eine Zielgrup-penanalyse erfolgen. Die Analyse ist entscheidend, um eine effektive Marketingstrategie zu entwickeln und Inhalte zu erstellen, die auf die Bedürfnisse und Interessen der potenziel­len Kunden zugeschnitten sind. Dabei sollten Alter, Geschlecht, die sozioökonomischen Merkmale, Interessen, Online-Verhal­ten etc. berücksichtigt werden. Es macht auch immer Sinn, zu beobachten, welchen Ansatz Wettbewerber in den sozialen Medien verfolgen und wie das bei der Community ankommt. Durch Einbeziehung all dieser Informationen können Inhalte erstellt werden, die auf die Zielgruppe genau zugeschnitten sind und den größtmöglichen Effekt haben.

  • Beispiel

Eine Immobilienverwaltung hat sich auf WEG-Verwal­tung und das Begleiten von energetischen Sanierun­gen als Full-Service-Anbieter spezialisiert. Es werden neue Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) als potenzielle Kunden gesucht. Nach einer Zielgruppen-analyse erweisen sich 40- bis 60-Jährige männliche Eigentümer als eine der Hauptzielgruppen. In diesem Fall kann im nächsten Schritt eine Präsenz auf Facebook Sinn machen. Es ist mit über drei Milliarden weltweiten Nutzern immer noch das größte soziale Netzwerk; es wird angenommen, dass das Netzwerk mit seinen Nut­zern gealtert ist und daher hier 40- bis 60-Jährige pro­zentual stark vertreten sind. Die Plattform eignet sich besonders zum Teilen von Bildern, Videoclips, Texten und interessanten Links.

Kommunikationsstrategie

Im nächsten Schritt sollten die gesetzten Ziele und die dafür ausgewählten Netzwerke schriftlich festgehalten werden bzw. eine Kommunikationsstrategie aufgesetzt werden. Diese ist bereits die halbe Miete. Empfehlenswert ist auch das Planen der Beiträge in einem Redaktionskalender. Kommunikation und Markenbildung auf Social Media sind ein kontinuierlicher Prozess der von Konstanz lebt - die Regelmäßigkeit beim Pos­ten wird von den meisten Algorithmen belohnt.

Konsistenz in Optik und Ton

Das Erscheinungsbild sollte einheitlich sein. Das betrifft nicht nur das visuelle Design, sondern auch den Tonfall. Die Marke sollte konsistent in der Art und Weise kommunizieren, wie sie sich präsentiert und mit der Zielgruppe interagiert.

  • Beispiel

Wenn Ihr Unternehmen als Marke für modernes digitales Verwalten, junge Mitarbeitende und stetigen Fortschritt steht, könnte ein lockerer und humorvoller Ton in den sozialen Medien angemessen sein.

Aktive Kommunikation und Engagement

Zu einer aktiven Kommunikation gehört auch das Inter­agieren mit der Community. Daher sollten Kommentare beantwortet oder geliked und auf Nachrichten reagiert werden. Dies stärkt nicht nur die Beziehung zur Ziel­gruppe, sondern zeigt auch, dass die Marke aufmerksam und zugänglich ist.

Storytelling

Gut erzählt sorgen Erfolgsgeschichten, etwa von zufrie­denen Kunden, für ein positives Image und dafür, dass Ihr Unternehmen mit seinen Dienstleistungen auffallen kann. Plattformen wie Facebook und LinkedIn eignen sich, um Geschichten zu erzählen. Erzählen Sie, wie Sie Herausfor­derungen angehen, und zeigen Sie, wie Ihre Mitarbeiter den Alltag gestalten. Authentisches Storytelling schafft eine persönliche Verbindung zu Ihrer Marke.

  • Beispiel

Eine Immobilienverwaltung hat für ein Projekt die Infrastruktur für E-Mobilität geschaffen. Die Eigen­tümer können nun gemeinschaftlich E-Räder und -Autos laden. Mit Bildern und Berichten vom Projekt­fortschritt und dem Endergebnis werden potenzielle neue Eigentümer und Mitarbeitende auf das Unter­nehmen aufmerksam. Einblicke hinter die Kulissen der Verwaltung können darüber hinaus zeigen, wer hinter der Marke steht und eine menschliche Seite betonen.

Mitarbeiter als Markenbotschafter

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, ihre Erfahrungen im Unternehmen auf ihren persönlichen Profilen zu teilen. Mitarbeiterbeiträge verleihen Ihrer Marke eine Authentizität und helfen dabei eine positive Arbeitgebermarke aufzu­bauen. Sie können auch dabei helfen, für neue potenzielle Fachkräfte interessant zu sein.

Fachwissen teilen

LinkedIn bietet eine ideale Plattform, um Fachwissen zu teilen. Bei diesem beruflichen Netzwerk eignen sich Blogbeiträge oder kurze Tipps zu aktuellen Themen in der Immobilienbranche. Durch die Demonstration von Fachkenntnissen ist die Positionierung des Unterneh­mens als Experte möglich, was die Glaubwürdigkeit der Marke stärkt.

Monitoring und Anpassung

Die Performance von Content sollte immer analysiert werden. So können Schlüsse für künftige Post gezogen werden oder es kann darüber nachgedacht werden, bestimmte Inhalte zu sponsoren, um die Rechtweite zu erhöhen. Die Strategie sollte daher konstant angepasst werden. Die sozialen Medien sind dynamisch, daher ist es wichtig, flexibel zu sein und auf Veränderungen zu reagieren.

  • Beispiel

Wenn bestimmte Arten von Inhalten besonders gut abschneiden, kann deren Frequenz erhöht werden, um das Engagement zu steigern.

Fazit

Indem Immobilienverwaltungen Social Media als leistungs­starkes Instrument für Markenbildung nutzen, können sie nicht nur ihre Sichtbarkeit verbessern, sondern auch langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und talen­tierte Fachkräfte anziehen. Die sozialen Medien bieten nicht nur eine Plattform für die Verbreitung von Inhalten, sondern sind auch ein Kanal, um eine starke, authentische Marke aufzubauen. Im kommenden Beitrag unserer Social Media Reihe geht es um die Positionierung Ihres Unter­nehmens im Wettbewerb um Fachkräfte, das sogenannte Employer Branding.

Christina, Bicking

Referentin Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
VDIV Deutschland