08.03.2023 Ausgabe: 2/23

Alle für einen, einer für alle

Die Zukunft liegt in der Vernetzung digitaler Systeme.

Viele Kunden wünschen sich eine All-in One-Lösung, eine Software, die Buchhaltung, Dokumenten-Management-System (DMS), Kommunikationsplattform, ist. Umgangssprachlich: die eierlegende Wollmilchsau. Selten kann ein System alles, vor allem nicht in allem gleich gut sein und in allen Bereichen die Weiterentwicklung vorantreiben. Die Kraft der digitalen Zukunft liegt vielmehr in modernen, über Schnittstellen vernetzten Systemen, bei denen sich Plattformen und Tools flexibel kombinieren und plattformübergreifende Workflows aufbauen lassen.

PropTechs erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit, weil sie oft die besten Lösungen für bestimmte Bereiche liefern. Gleich- zeitig bedeutet dies, dass Anwender auf mehreren Plattformen arbeiten müssen. Das ist nur dann unschön, wenn diese Plattformen nicht gut miteinander verknüpft sind, weil z. B. das ERP-System eine lokale serverbasierte Software ist, während moderne Lösungen browser- und schnittstellenbasierte Anwendungen sind. Das Grundproblem liegt darin, dass das ERP-System die verschiedenen Tools und PropTech-Lösungen live verknüpfen und in Workflows einbinden müsste, dies aber meist nicht kann.

Automatisierungen und Workflows aus einem Guss

Entscheidend ist daher, dass auch das ERP- und Buchhaltungssystem als Kern der Systemlandschaft cloudbasiert ist und dank offener und bidirektionaler Schnittstellen alle anderen Plattformen wie Kundenportal oder Vorgangsmanagement einbinden kann. Wenn alle genutzten Systeme browserbasiert und über Schnittstellen verbunden sind, können moderne Systemlandschaften mit plattformübergreifenden Arbeitsabläufen und Automatisierungen aufgebaut werden. Rechnungen können beispielsweise automatisch vom ERP-System im 

Objektordner des DMS abgelegt und mit dem zugehörigen Vorgang im Vorgangsmanagement verknüpft werden. Im ERP-System können wiederum bei Objekten und Kontakten
alle zugehörigen Vorgänge angezeigt werden, sodass Nutzer direkt in den jeweiligen Vorgang springen können, um dort effektiv mit allen Funktionalitäten weiterzuarbeiten. So entstehen Workflows und Systemlandschaften, die sich anfühlen, als wären sie aus einem Guss. Das Schöne daran: Nutzer haben die Freiheit, ihre präferierte Plattform für den jeweiligen Arbeitsbereich auszuwählen, und sind künftig flexibel in der Nutzung weiterer Tools, ohne Lock-in-Effekt.

Dabei muss die Einführung nicht kompliziert sein. Immer öfter stimmen PropTech-Unternehmen ihre Lösungen ab und bieten tiefergehende Integrationen mit passenden Workflows
standardmäßig an. Ein modernes schnittstellenbasiertes ERP-portal oder Vorgangsmanagement einbinden kann. Wenn alle genutzten Systeme browserbasiert und über Schnittstellen verbunden sind, können moderne Systemlandschaften mit plattformübergreifenden Arbeitsabläufen und Automatisierungen aufgebaut werden. Rechnungen können beispielsweise automatisch vom ERP-System im System wird so zum Enabler und Marktplatz, um Marktteilnehmer miteinander zu verbinden und automatisierte Workflows über Plattformen hinweg zu ermöglichen.

Solche Arbeitssysteme sind auch wertvoll, um die Attraktivität der Branche für die nächste Generation zu erhöhen, die es gewohnt ist, flexibel neue Tools für Problemstellungen zu nutzen, und auch am Arbeitsplatz mit modernen und ein- fachen Systemen browserbasiert zu arbeiten.

Forscht, Jürgen

Immobilienverwalter, COO Impower GmbH