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Düstere Prognosen für den Wohnungsbau in 2024

Das Ifo-Institut hat zum Jahresbeginn pessimistische Einschätzungen für die Entwicklung des Wohnungsbaus vorgelegt: Danach werden in 2024 nur 225.000, in 2025 195.000 und in 2026 rund 175.000 Wohnungen fertiggestellt. Im europäischen Vergleich ist die Talfahrt des Wohnungsbaus damit in Deutschland im stärksten ausgeprägt.

Die ifo-Wissenschaftler gehen davon aus, dass in 2023 insgesamt 270.000 Wohnungen fertig gestellt wurden. Die Prognose für 2024 bedeutet also erneut einen Rückgang um weitere 45.000 Wohneinheiten. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) rechnet für 2024 bei den aktuellen Investitionsbedingungen mit der Fertigstellung von 235.000 Wohnungen im eben begonnenen Jahr. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin schätzt ein, dass sich die Lage im Wohnungsbau in diesem Jahr weiter verschlechtern wird. Zwar habe das nominale Wohnungsbauvolumen in 2023 wohl noch um 5,5 Prozent zugelegt. Angesichts der Baupreisinflation dürfte das Volumen jedoch real um 2,3 Prozent zurückgegangen sein. „In diesem Jahr wird das Wohnungsbauvolumen trotz sinkender Preise sowohl nominal (minus 5,4 Prozent) als auch real (minus 3,4 Prozent) wohl deutlich zurückgehen“, so die Prognose des DIW. Im Jahr 2025 sei ein weiterer leichter nominaler Rückgang um 0,4 Prozent bzw. ein realer Zuwachs von 0,4 Prozent zu erwarten.

Überall in Europa leidet der Wohnungsbau gegenwärtig unter den stark erschwerten Rahmenbedingungen, so ein Bericht des Forschungsverbundes Euroconstruct. In den Ländern des Berichtsgebietes werden die Wohnungsfertigstellungszahlen von 2021 bis 2025 um durchschnittlich 12,1 Prozent zurückgehen, so die Hochrechnungen der Wissenschaftler aus den Bauantragszahlen. Dabei markiert Deutschland mit einem Minus von 31,8 Prozent das untere Ende der Skala. In mehreren anderen Ländern (Irland, Italien, Portugal, Spanien, Slowakei) hingegen zeichnet sich eine gegenläufige Entwicklung ab. In Irland wird sich die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten bis 2025 den Berechnungen zufolge sogar um 70,3 Prozent erhöhen.